4 hilfreiche Schritte

Weniger Stress im Vertrieb

Lebensgefahr! Dieses Signal bekommt unser Körper, sobald wir in Stress geraten. Der Körper wird darauf vorbereitet, zu kämpfen oder zu flüchten – eine Funktion aus der Urzeit.

Diese Vorgänge entstehen heute wie damals in der Amygdala, im limbischen System unseres Gehirns. Die Auslösung von Stress flutet unseren Körper mit Adrenalin und macht uns körperlich stärker. Aber heutzutage sorgt dieser Teil dafür, dass wir auch im Vertriebsalltag häufig Stress erleben. Egal ob ein schwieriger Kunde wegen einer Beschwerde anruft, wir mit dem Auto zum nächsten Termin im Stau stehen oder das Telefon ständig läutet: Sobald wir durch Angst oder Wut in Stress geraten, bekommt unser Körper das Signal Lebensgefahr.
Grundsätzlich ist es kein Problem, wenn wir in einer Situation einmal Stress erleben. Problematisch wird es erst dann, wenn es zu einem Dauerzustand wird. Vor allem Vertriebsmitarbeiter leiden durch ihre vielseitigen Arbeitsaufgaben unter einem ständig erhöhten Aktivierungsniveau. Genau dagegen gilt es, etwas zu tun.

Weniger Stress durch bewusste Steuerung

Selbstwahrnehmung

Der erste Schritt zur Besserung ist Selbsterkenntnis. Damit Sie aus der Stressspirale herauskommen, müssen Sie sich im ersten Schritt bewusstwerden, wann Sie im Stress sind. Damit dies gelingt, bedarf es Selbstwahrnehmung. Nehmen Sie sich dafür bewusst Zeit und aktivieren Sie Ihren Stressdetektiv. Hinterfragen Sie in einer ruhigen Minute Ihren Vertriebsalltag: Wann, wo, wer oder was versetzt Sie in Stress? Reflektieren Sie darüber in Ruhe und machen Sie sich dafür bewusst eine Liste.

Eigensteuerung

Unsere Gedanken zu beobachten und bewusst in eine andere Richtung zu lenken, ist ein sehr hilfreiches Instrument. Denn unsere Gedanken und Glaubenssätze sind es, mit denen wir uns selbst Druck aufbauen und Stress erzeugen. Achten Sie bewusst auf Ihre Gedanken, mit denen Sie sich selbst in Stress versetzen und erlauben Sie sich auch Fehler bzw. erlauben Sie sich NEIN zu sagen. Gerade gegenüber Kunden fällt das nicht immer leicht. Doch das passende Nein zur richtigen Zeit kann wahre Wunder bewirken. Steuern Sie aktiv Ihre Gedanken und etwas mehr Entspannung wird in Ihren Alltag treten.

Akzeptanz

Manchmal ist das Glas weder halb leer, noch halbvoll sondern einfach umgefallen. Es gibt Situationen, denen können Sie nichts Positives abgewinnen. Dann hilft es, sich in Akzeptanz zu üben. Dies reduziert Druck und Stress zugleich. Denn wenn Sie eine Situation, die Sie nicht ändern können, nicht annehmen, dann entsteht Druck und Druck erzeugt Gegendruck. Entscheiden Sie sich deshalb für Akzeptanz.

Lösungsorientierung

Keine aktive Steuerung ist eines der Hauptprobleme, die zu chronischem Stress führen. Nehmen Sie sich bewusst eine Auszeit, gehen Sie auf Lösungssuche und stärken Sie bewusst Ihre Resilienz. Achten Sie dabei auf eine umfassende Herangehensweise. Bedenken Sie Änderungen im Zeitmanagement, achten Sie auf Ihre Einstellung – ein gelassenes „Es ist wie es ist“ kann Wunder bewirken. Und vergessen Sie nicht auf bewusste Auszeiten. Dabei ist jede Art von Erholung erlaubt. Planen Sie diese bewusst in den Alltag ein und der Stress wird weniger.

 

Gastautor Karl Allmer – zertifizierter Fachtrainer, diplomierter Resilienztrainer und ein Spezialist in den Bereichen Stressbewältigung und Resilienz

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