Usability im Bewerbungsprozess

Wie wir die Herausforderung „Usability im Bewerbungsprozess“ gelöst haben!

Wir sind am Ende – HURRA!

Gott sei Dank sind wir am Ende der Einführung einer neuen Bewerbermanagementsoftware. Das ist für unser überschaubares Unternehmen so, wie wenn ein Industrieunternehmen die SAP-Einführung abschließt. Nach Monaten der intensiven und detailgetriebenen Beschäftigung mit internen Prozessen, die aber auch nach außen wirksam werden, können wir uns wieder vollständig unserem Unternehmenszweck widmen und die durchaus sehr intensiv gebundenen Zeitpotentiale wieder frei machen für Dinge, die wir MÖGEN: vertriebliche Karrierewege begleiten!

Natürlich steht im Vordergrund der Zieldefinition beim Wechsel einer Bewerbermanagementsoftware eine durchdachte, möglichst einfache und unkomplizierte Möglichkeit der Kontaktaufnahme seitens unserer Bewerberzielgruppe. Minimaler Zeitaufwand, minimale Komplexität, maximale Reduktion von möglichen Hürden auf dem Weg zur Abgabe der Bewerbung – im Optimalfall die „one-click-application“ … am besten nur eine Handynummer eintragen und fertig .

Das Ziel der superschnellen Bewerbung steht mitunter im klaren Gegensatz dazu, dass wir als Recruiter immer einen Auftrag zu erfüllen haben. Unser Auftrag ist einerseits die Aktivierung von relevanten Bewerberpotentialen, anderseits aber auch die Selektion nach den Wünschen unseres Kunden – ob aktiv geäußert oder nur passiv wahrgenommen. Und bevor jetzt fälschlicherweise das Bashing auf Arbeitgeber Anforderungen – Stichwort „eierlegende Wollmilchsau“ und „Uni-Abschluss, 5 Jahre Erfahrung, aber maximal 25 Jahre alt“ – losgeht: Im Wesentlichen agiert die Arbeitnehmerseite doch vollkommen gleich im Sinne der Wünsche an den Traumjob! Jede Seite möchte zum eigenen Vorteil maximieren und ist dann logischerweise gezwungen, mal mehr und mal weniger Kompromisse einzugehen und den Traumpfad zu verlassen.

Das Begleiten dabei ist unser Job! Wir sind, glaube ich, ganz gut darin.

Vorerst geht es aber um den Bewerbungsprozess an sich. Die Tendenz geht mehr und mehr in Richtung minimalistischer Angaben zur Person und anonymisierten Kompetenzfeldern, anstelle von klassischen Lebensläufen. In vielen Fällen entfällt der Upload von aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen als Mussfeld komplett, und ein Bewerbungsfoto ist in manchen Kreisen ein Sakrileg! Vorderhand will man damit in der Hoffnung auf eine höhere Bewerberfrequenz möglichst alle Hürden bis zum BEWERBEN-Button eliminieren (auch das Thema der Diskriminierung wird hier angeführt, aber das zu erörtern würde den Umfang des Beitrags sprengen). Wir haben uns trotz des vermeintlichen Drucks vom Markt dagegen entschieden und verlangen weiterhin das Hochladen vom eigenen Lebenslauf mit ein paar wenigen Mussfeldern. Denn wir sind der Meinung, dass eine Bewerbung eine gewisse Ernsthaftigkeit voraussetzen muss, die durch die Erstellung und das Versenden von Unterlagen unterstrichen wird. Alles andere ist vielfach nur Zeitvertreib – danke, aber wir sind beschäftigt genug! Ja, wir brauchen diese Unterlagen für ein erstes grobes Matching mit dem Suchprofil.

Technisch haben wir alles ziemlich vereinfacht und die Möglichkeit eingeführt, den Bewerbereintrag erst im Nachhinein mit den Unterlagen zu vervollständigen, falls man mobil gerade die Unterlagen nicht parat hat. Wir wissen, wie groß der Anteil der mobilen User auf unserer Jobseite mittlerweile ist, wir wollen nicht eine einzige interessierte Person verlieren, weil er/sie gerade keinen CV dabei hat.

Mit hohem Engagement und sehr viel Prozessverständnis hat uns die Firma Körbler GmbH aus Leibnitz/Wagna auf diesem Wege unterstützt – 1Tool ist zwar keine reine Bewerbermanagementsoftware, sticht aber in vielen Dingen die branchenspezialisierte Softwarelösungen aus! Nach zwei Jahren mit einem vielfach prämierten System aus Deutschland kehren wir nun wieder und mit Freude zur Firma Körbler zurück! DANKE an das gesamte Körbler-Team an dieser Stelle!

Weiterhin ist unser großes Augenmerk auf aussagekräftige und informative Stellenausschreibungen gelegt, damit alle Lesenden einen guten ersten Eindruck von der zu besetzenden Aufgabe bekommen. Das war die letzten Jahre schon ein Differenzierungsmerkmal von unserem Unternehmen und wird es auch bleiben, zumal die meisten Marktbegleiter ihre Inhalte weiterhin eher reduzieren.

Haben Sie sich vor Kurzem auf ein Projekt von uns auf www.menschen-im-vertrieb.at/jobs-im.vertrieb beworben?

Wie gefällt Ihnen unsere Bewerber-Journey? Wir freuen uns über jede Rückmeldung unter office@menschen-im-vertrieb.at, auch über kritische – nur so können wir besser werden!

Autor Mag. Gergely Hernady – Geschäftsführung und Leitung Recruiting bei der Menschen im Vertrieb Beratungsgesellschaft mbH

 

In diesem Artikel wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei jedoch ausdrücklich mitgemeint.

 

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