Einfach nur
überleben

- oder wachsen in der neuen "Normalität"

Krisen, Corona und ständige Veränderung sind leider keine Ausnahme mehr, sondern die “neue Normalität”. Menschen und Unternehmen reagieren darauf mit zwei unterschiedlichen Mustern. Sie schalten in den Überlebensmodus – oder sie wachsen.

Die Herausforderung

Die Evolution hat uns Menschen mit zwei unterschiedlichen Systemen ausgestattet, mit denen wir auf Veränderungen reagieren. Entweder wir schalten nur in den Überlebensmodus. Angst, Furcht und Stress sorgen dann aber auch dafür, dass wir eben NUR überleben. Oder unser Wachstumsmodus beginnt zu wirken, wir sehen Chancen in der Veränderung, passen uns der Veränderung immer besser an und aktivieren so eine gewisse Aufbruchsstimmung.

Unternehmen, Führungskräfte und Vertriebsmitarbeiter sollten den Überlebensmodus regulieren und den Wachstumsmodus aktivieren, dieser sorgt für Engagement und Leidenschaft. Dazu müssen sie aber ihre Kommunikation anpassen, Störgeräusche reduzieren und Ungewissheiten beseitigen.

Die Corona-Pandemie hat uns daran erinnert, wie wichtig es ist, sich an neue Verhältnisse anzupassen. Zugleich glauben die meisten Mitmenschen aber, dass diese aktuelle Situation eine absolute Anomalie darstellt. Etwas, das es einfach nur zu überstehen gilt, bevor alles wieder zur “neuen Normalität” zurückkehrt – mit kleinen Veränderungen, weniger Unsicherheit und keinen Störungen mehr. Alle Anzeichen (siehe auch die neue Virusvariante “Omikron“) deuten aber auf eine völlig andere Situation hin: Zunehmende Unsicherheit, mehr Komplexität und ein noch rascherer Wandel werden die “neue Normalität” sein.

John P. Kotter (Bestsellerautor), Vanessa Akthar (Sportspsychologin) und Gaurav Gupta (Direktor der Beratungsfirma “Kotter“) beschreiben in ihrer Entwicklung einer “neuen Wissenschaft des Wandels”, wie wir Veränderungen als Chance für Wachstum nützen können.

Nur überleben oder wachsen?
Der traditionelle Ansatz des Veränderungsmanagements, mit seinem Fokus auf Zeitpläne, Budgets, Plänen und Zukunfts-Szenarien, Dokumentation und verstärkter Kontrolle dient nur dem Ziel, Widerstände zu reduzieren und die Akzeptanz zu erhöhen. Diese Strategie ist zwar effektiv, aber sie hat auch das Potenzial, unabsichtlich den Überlebensmodus zu wecken, denn im Zentrum steht hier immer ein managementzentriertes “Wir müssen”.

Folgende Taktiken helfen laut den Autoren, um diesen natürlichen Überlebensmodus in Grenzen zu halten und Gefühle wie Angst, Furcht und Stress zu reduzieren:

1) Reduzieren Sie unnötigen “Lärm”
Um diese “Störgeräusche” zu reduzieren, sollten Unternehmen sich fragen: Welche Berichte sind notwendig und bringen keinen echten Nutzen? Welche Aktivitäten werden beibehalten, nur weil wir das schon immer so gemacht haben? Welche Kennzahlen sind überflüssig? Wie häufig sind Besprechungen, Berichte und andere sich wiederholende Aktivitäten wirklich notwendig?

Es ist erstaunlich, wie stark sich dieser störende Lärm reduzieren lässt und wie groß die Wahrscheinlichkeit dann ist, dass nicht der Überlebensmodus aktiviert wird.

2) Beseitigen Sie Unwissenheit und erhöhen Sie die Transparenz
Unwissenheit führt immer zu Unsicherheit, Angst und Stress. Denken Sie einfach an ihren letzten Flug mit großen Turbulenzen. Wahrscheinlich hatten Sie sehr schnell feuchte Hände.

Eine unsichere Bedrohung ist immer schwerer zu adressieren als eine bekannte Gefahr. So führt Ungewissheit meistens dazu, dass wir uns über einen längeren Zeitraum hochgradig im Überlebensmodus befinden. So ist es auch ganz entscheidend, gerade in solchen Zeiten bei der Entlohnung ein möglichst transparentes Entlohnungssystem zu verwenden. Jeder Mitarbeiter soll eindeutig sehen, “was war meine Leistung und was bekomme ich jetzt dafür”.

Sie brauchen Unterstützung bei Ihrer Vertriebskarriere nach dieser Krise? Wir unterstützen Sie gerne mit unserer Karriereberatung.

Autor Mag. Hans Bachinger – Geschäftsführer und Vergütungsberater der Menschen im Vertrieb Beratungsgesellschaft mbH

 

In diesem Artikel wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei jedoch ausdrücklich mitgemeint.

 

3) Aktivieren Sie den Wachstumsmodus
Hohes Engagement, eigene Initiativen, eine vorausschauende Denkweise, Innovation und Zusammenarbeit fördern – das sind alles Zutaten für ein Wachsen in der Krise. Arbeiten Sie in Ihrem Team mit CHANCEN. Zeigen Sie diese auf, wecken Sie den Entdeckergeist und brechen Sie auf zu neuen Welten.

4) Feiern Sie Erfolge möglichst lautstark
Was in schwierigen Zeiten immer fehlt, ist das Feiern von Erfolgen – denn gerade das braucht es, um Mitarbeiter im Überlebensmodus zu aktivieren und Ängste für eine erfolgreiche Umsetzung aus dem Weg zu räumen. Ein betriebliches Umfeld, in dem Erfolge regelmäßig und vor allem lautstark gefeiert werden, erhöht das Bewusstsein für Chancen und reduziert die Gefahr immer nur in den Wachstumsmodus zu gelangen.

Auszug aus dem Leit-Artikel im neuen Harvard Business Manager

 

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