Bürohund Mara

"Hunde willkommen" - weil tierische Arbeitsplätze immer beliebter werden

Die Integration von Hunden in den Arbeitsalltag ist ein Zeichen für ein modernes und mitarbeiterorientiertes Unternehmen. Es führt zu verstärkter Mitarbeiterbindung und macht das Unternehmen attraktiver für talentierte Fachkräfte, insbesondere im hart umkämpften Vertriebssektor, wo die langfristige Bindung und das Engagement der Mitarbeiter entscheidend für den Erfolg sind.

Dennoch kann der „tierische Arbeitsplatz“ auch zu Reibereien führen.

In diesem Beitrag werden wir die Gründe beleuchten, warum die Präsenz von Hunden am Arbeitsplatz von unschätzbarem Wert sein kann, welche Herausforderungen entstehen können und wie ein Umgang mit Hund im Büro aussehen kann.

 

Die Vorteile der Anwesenheit von Hunden am Arbeitsplatz

1. Gesundheitsförderung und Steigerung der Produktivität

In Zeiten wie diesen, wo der Druck und die Verantwortung auch mal zu viel werden kann, kann die Anwesenheit von Hunden am Arbeitsplatz einen bemerkenswerten Einfluss auf die Stressreduktion und damit auf die Steigerung der Produktivität haben. Die beruhigende Aura, die von den flauschigen Freunden ausgeht, kann dazu beitragen, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen und die Leistung der Teammitglieder zu verbessern. Studien belegen, dass der Ausstoß des „Liebeshormons“ Oxytocin angstlösend und blutdrucksenkend ist, für Mensch und Tier, und dass durch die Anwesenheit eines Hundes ein höherer Bewegungsdrang entsteht, was wiederum Rückenschäden vorbeugen kann. Weiters trägt die Mittags-Gassirunde beispielsweise signifikant dazu bei, das Herzinfarkt- und Krebsrisiko zu verringern. Dies wiederum bedeutet weniger Krankenstände und Burnouts.

2. Förderung einer positiven Arbeitskultur

Auch ein sehr gut erzogener Hund kann sich ab und zu mal Richtung Kolleg:innen bewegen, die Präsenz von Hunden fördert somit eine Atmosphäre der Offenheit und des Wohlbefindens. Dies ist besonders für Vertriebsmitarbeiter:innen von Vorteil, da sie oft in einem anspruchsvollen Umfeld agieren, in dem zwischenmenschliche Beziehungen und Teamgeist von zentraler Bedeutung sind. Die Möglichkeit, sich um einen Bürohund zu kümmern oder auch nur eine kleine Kuscheleinheit abzuholen, schafft eine gemeinsame Grundlage für Vertrauen und Zusammenarbeit.

3. Erhöhte Mitarbeiterbindung und Talentgewinnung

Die Integration von Hunden in den Arbeitsalltag, wie bereits eingangs erwähnt, ist ein klares Zeichen für ein modernes, offenes Unternehmensklima. Dies kann die Mitarbeiterbindung stärken und die Anziehungskraft des Unternehmens auf talentierte Fachkräfte erhöhen, denn Studien belegen, dass rund 33 % aller Hundebesitzer:innen bereit wären, für ihr Haustier den Job zu wechseln. Und nicht selten kann ein Hund im Büro zum Eisbrecher werden und somit das „Onboarding“ von neuen Mitarbeiter:innen erleichtern.

 

Herausforderungen, Regeln und Chancen

1. Unterschiedliche Mitarbeiterbedürfnisse

Es ist unerlässlich, die individuellen Bedürfnisse und möglichen Bedenken der Mitarbeiter:innen zu berücksichtigen. Insbesondere in leitenden Positionen und im Vertriebsumfeld, wo die Arbeitsbelastung oft hoch ist, ist es von entscheidender Bedeutung, auf Allergien, Ängste und persönliche Vorlieben angemessen zu reagieren und Maßnahmen zu etablieren, um ein angenehmes und produktives Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiter:innen zu gewährleisten. Denn durchaus könnte es sein, dass manche Mitarbeiter:innen durch die „pelzige Arbeitskraft“ abgelenkt werden. Auch hier gilt: Rücksicht nehmen und allen Mitarbeiter:innen einen ungestörten Freiraum einrichten.

2. Hygienestandards festlegen

Manche Hunde verlieren Haare, manche nicht; manche sabbern, manche nicht. Wie auch immer der Hund sich natürlich verhält, im Arbeitsumfeld müssen gewisse hygienische Maßnahmen festgelegt werden, um die Integrität im Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Eventuell ist es sinnvoll, einen „Hundebereich“ einzurichten, wo es erlaubt ist, mit dem Hund auch einmal zu spielen und zu toben oder Hundebesitzer aus Abteilungen zusammenzubringen (falls möglich). Bei Unternehmen mit Grünflächen könnte auch ein „Hundebereich“ festgelegt werden, an dem die „Geschäfte“ verrichtet werden sollten.

3. Integration in die Vertriebsstrategie

Für Vertriebsmitarbeiter:innen bietet die Integration von Hunden eine Möglichkeit, die Beziehungen zu Kunden zu stärken und eine freundlichere, menschlichere Seite des Unternehmens zu präsentieren. Durch geschickte Integration in die Vertriebsstrategie können manche Kundenbeziehungen intensiviert und langfristige Geschäftsbeziehungen aufgebaut werden, basierend auf einem gemeinsamen Wohlgefühl und Vertrauen. Natürlich sollte man sich auch hier im Vorhinein informieren, ob Kunden Hunde als Begleiter akzeptieren.

4. Training und Sozialisierung

Hunde müssen sich erst an die Abläufe und Gegebenheiten in einem Unternehmen gewöhnen, vor allem, wenn es mehr als nur einen Hund gibt. Daher ist es sehr wichtig, dass sie auch die Chance bekommen, sich langsam an das neue und andere Umfeld zu gewöhnen. Am Anfang reicht häufig ein kurzer Besuch im Büro, eine „Mitarbeiterkennenlernrunde“ oder ein kurzer Arbeits-Vormittag. Oft ist es hilfreich, wenn die „Bürohunde“ die Möglichkeit haben, sich draußen oder in einem größeren Raum kennenzulernen, um den Hunden einen gewissen Freiraum zu geben, denn wie bei Menschen gibt es auch bei Hunden ängstliche, mutige, verspielte, … Artgenossen.

Zusammenfassung

Die Entscheidung, Hunde am Arbeitsplatz zuzulassen, kann viele positive Auswirkungen auf die Arbeitsumgebung haben, einschließlich Stressreduktion, erhöhter Mitarbeiterbindung und einer modernen Unternehmenspräsentation. Es ist jedoch wichtig, die Bedenken und Bedürfnisse aller Mitarbeiter:innen zu berücksichtigen und klare Richtlinien zu etablieren, um eine zufriedenstellende Arbeitsumgebung für alle zu schaffen.

Haben Sie schon Erfahrungen mit Hunden am Arbeitsplatz gemacht? Wie waren sie?

Autorin Judith Ladstätter, MA – Marketingleitung und Hundebesitzerin bei der Menschen im Vertrieb Beratungsgesellschaft mbH

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