Strategien für eine grünere Geschäftswelt

Nachhaltigkeit im Vertrieb

Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern ebenso ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg. Insbesondere im Vertrieb bieten nachhaltige Praktiken nicht nur Umweltvorteile, sondern können auch die Effizienz steigern und das Unternehmensimage stärken.

In diesem Artikel werden wir die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Vertrieb beleuchten und konkrete Möglichkeiten für Vertriebsleiter:innen, Führungskräfte und Unternehmer:innen vorstellen.

1. Warum Nachhaltigkeit im Vertrieb?

Nachhaltigkeit im Vertrieb geht über das Streben nach Umweltfreundlichkeit weit hinaus. Es schafft eine Win-Win-Situation, indem es nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt hat, sondern auch das tägliche Geschäft stärkt.
Unternehmen, die nachhaltige Praktiken in ihre Vertriebsstrategien integrieren, eröffnen sich nicht nur ethische Perspektiven, sondern schaffen auch reale wirtschaftliche Vorteile. Hier sind einige Gründe, warum Nachhaltigkeit im Vertrieb von entscheidender Bedeutung ist:

  • Imageverbesserung und Markenreputation:
    Unternehmen, die sich für einen nachhaltigen Vertrieb engagieren, profitieren von einer verbesserten Markenreputation. Kunden schätzen und bevorzugen zunehmend Unternehmen, die sich um Umweltaspekte und gesellschaftliche Verantwortung kümmern.
  • Kundenbindung und Loyalität:
    Ein nachhaltiger Vertriebsansatz fördert die Bindung von Kunden. Wenn Kunden erkennen, dass ein Unternehmen sich für Nachhaltigkeit einsetzt, steigert dies die Wahrscheinlichkeit, dass sie langfristig treu bleiben.
  • Kostenersparnis durch Effizienzsteigerung:
    Der Übergang zu elektronischen Dokumenten reduziert nicht nur den Papierverbrauch, sondern verbessert auch die Effizienz in der Verwaltung. Dies führt zu direkten Kosteneinsparungen im Vertriebsprozess (mehr dazu im Kapitel: Elektronische Dokumente und papierloses Büro).
  • Zugang zu neuen Märkten und Kunden:
    Unternehmen, die nachhaltige Praktiken umsetzen, werden neue Märkte erschließen. Einige Kundensegmente legen verstärkt Wert auf Nachhaltigkeit und sind eher bereit, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, die ihre Werte teilen. Folgende Märkte stehen dem sehr positiv gegenüber:

    • Bio-Lebensmittel und Naturprodukte: Verbraucher, die Wert auf Umweltverträglichkeit und gesunde Lebensmittel legen, suchen vermehrt nach Bio-Produkten und naturfreundlichen Lebensmitteln.
    • Erneuerbare Energien und Technologien: Inmitten des wachsenden Bewusstseins für den Klimawandel suchen Unternehmen und Verbraucher vermehrt nachhaltige Lösungen im Bereich erneuerbare Energien und umweltfreundliche Technologien.
    • Eco-Fashion und nachhaltige Bekleidung: Die Modebranche erlebt einen Anstieg der Nachfrage von nachhaltiger Kleidung, da Verbraucher zunehmend Wert auf umweltfreundliche Materialien und faire Produktionsbedingungen legen.
    • Elektromobilität und grüne Transportlösungen: Mit dem Wunsch, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, suchen Verbraucher vermehrt nach Elektrofahrzeugen und grünen Transportoptionen.
    • Umweltfreundliche Bau- und Baustoffe: Die Bauindustrie erlebt eine verstärkte Nachfrage von nachhaltigen Bau- und Baustoffen, da Bauherren und Unternehmen ökologisch verträgliche Alternativen bevorzugen.
  • Risikominderung und langfristige Planung:
    Nachhaltige Vertriebsstrategien helfen Unternehmen, Umweltrisiken zu minimieren und langfristige Geschäftspläne zu entwickeln. Dies ist besonders wichtig in einem sich wandelnden Business, in der Umweltaspekte verstärkt in den Fokus rücken.
  • Einhaltung von Vorschriften und Standards:
    Unternehmen, die sich proaktiv um Nachhaltigkeit bemühen, erfüllen nicht nur aktuelle Umweltstandards, sondern sind auch besser gerüstet, um zukünftigen gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.
  • Attraktivität als Arbeitgeber:
    Nachhaltigkeit im Vertrieb macht Unternehmen nicht nur für Kunden attraktiver, sondern auch für bestehende und potenzielle Mitarbeiter. Mitarbeiter, insbesondere junge Talente, schätzen und suchen Arbeitgeber, die ihre Werte teilen.

2. Grüne Beschaffung und nachhaltige Versandpraktiken

Eine nachhaltige Lieferkette ist entscheidend für den Erfolg von wirksamen Vertriebspraktiken. In diesem Abschnitt betrachten wir, wie Unternehmen durch grüne Beschaffung und die Auswahl nachhaltiger Lieferanten einen positiven Einfluss auf die Umwelt ausüben können und welche entscheidende Rolle dabei die Verpackungsmaterialien haben.

Die Integration nachhaltiger Praktiken in die Beschaffung, Lieferkette und Verpackung im Vertrieb ist von essenzieller Bedeutung von Unternehmen, die sich für einen grünen Ansatz entscheiden. Durch die Auswahl umweltfreundlicher Lieferanten und den Einsatz nachhaltiger Materialien können Unternehmen nicht nur ihre Umweltauswirkungen minimieren, sondern auch ihre Effizienz steigern.
Durch den Einsatz recycelbarer Verpackungsmaterialien und die Optimierung von Versandpraktiken verbessert ein Unternehmen seine Umweltbilanz und senkt gleichzeitig auch die Betriebskosten. Kunden schätzen nicht nur die nachhaltigen Initiativen, sondern auch die transparente Kommunikation über den ökologischen Fußabdruck und genau das führt zu einer gesteigerten Kundenloyalität und einem positiven Markenimage.
Fünf konkrete Beispiele für ein nachhaltiges Liefermanagement hat Softeq (keine bezahlte Werbung, sondern nur eine Empfehlung) hier zusammengefasst, falls es Sie im Detail interessiert.

3. Elektronische Dokumente und papierloses Büro

Die Digitalisierung spielt ebenso eine Schlüsselrolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit im Vertrieb. Wir erläutern, wie der Übergang zu elektronischen Dokumenten nicht nur den Papierverbrauch reduziert, sondern auch die Effizienz steigert. Hier sind ein paar konkrete Tipps zur Implementierung eines papierlosen Büros im Vertriebsumfeld:

  • Implementierung eines Dokumentenmanagementsystems (DMS):
    Ein DMS ermöglicht die zentrale Verwaltung und Speicherung elektronischer Dokumente.
    Mit Hilfe einer DMS können Verkaufsunterlagen, Verträge und Rechnungen digital gespeichert werden. Dies führt nicht nur zu einer effizienteren Dokumentenverwaltung, sondern reduzierte auch den Papierverbrauch erheblich.
  • Elektronische Unterschriften und Vertragsmanagement:
    Nutzen Sie elektronische Unterschriftlösungen für Verträge und Dokumente. Denn durch die Einführung einer elektronischen Signaturlösung können Unternehmen Vertragsabschlüsse beschleunigen und den Bedarf an ausgedruckten Vertragsunterlagen um 40% reduzieren.
  • Digitale Rechnungsstellung und Buchführung:
    Ersetzen Sie Papierrechnungen durch elektronische Rechnungsstellung z. B. per Mail.
    Denn eine digitale Rechnungszustellung verkürzt nicht nur die Bearbeitungszeit, sondern senkt auch den Papierverbrauch.
  • Cloud-basierte Zusammenarbeitstools:
    Nutzen Sie Cloud-Plattformen für die gemeinsame Bearbeitung von Dokumenten in Echtzeit. Durch den Einsatz von Cloud-Tools kann auf einem sehr einfachen Weg die Zusammenarbeit im Vertriebsteam verbessert werden, indem es den Zugriff auf wichtige Vertriebsunterlagen von überall aus ermöglicht. Das gewinnt in einem Zeitalter der remote-arbeitenden Arbeitsform immer mehr an Bedeutung.
  • Elektronische Schulungsmaterialien:
    Ersetzen Sie gedruckte Schulungsmaterialien durch elektronische Ressourcen.
    Haben Vertriebsmitarbeiter Zugang zu einer Online-Plattform für Schulungsunterlagen, reduziert das nicht nur die Umweltbelastung, sondern erleichtert auch die Aktualisierung und das Überarbeiten von Inhalten.
  • Mobile Anwendungen für den Vertrieb:
    Setzen Sie auf mobile Apps für den Vertrieb, um auf elektronische Informationen zuzugreifen. Die Möglichkeiten hierbei sind vielfältig, ob sie einfach MS Teams nutzen oder doch professionellere Lösungen von Salesforce und Co. ist Ihnen überlassen, möglich ist es in jedem Fall.

Die genannten Beispiele verdeutlichen, dass die Umstellung auf elektronische Dokumente nicht nur ökologische Vorteile bietet, sondern auch die Arbeitsweise im Vertrieb optimiert. Durch die konsequente Umsetzung elektronischer Prozesse verbessern Unternehmen ihre Umweltbilanz, reduzieren zusätzlich Kosten und steigern die Effizienz im Vertrieb.

4. Schulungen und Sensibilisierung im Vertriebsteam

Eine erfolgreiche Implementierung nachhaltiger Praktiken erfordert die volle Unterstützung des Vertriebsteams. Die Bedeutung von Schulungen und Sensibilisierung sichert, dass das gesamte Team die Werte von Nachhaltigkeit verinnerlicht.

5. Messbare Erfolge: Nachhaltigkeitsindikatoren im Vertrieb

Um den Erfolg nachhaltiger Vertriebsstrategien zu messen, sind klare Indikatoren notwendig. Diese sogenannten Key Performance Indicators (KPIs), helfen Unternehmen ihre Fortschritte zu verfolgen. Wichtig bei der Festlegung von KPIs ist jedoch immer eine konkrete Zahl.
Wir haben ein paar Beispiele für die Nutzung von KPIs zusammengefasst:

  • CO2-Einsparungen durch grüne Lieferketten:
    Definieren Sie KPIs zur Messung der CO2-Emissionen in der Lieferkette.
    Beispiel: Unternehmen X reduzierte seine CO2-Emissionen um 20% durch den Einsatz von emissionsarmen Produkten und alternativen Transportmethoden.
  • Papierverbrauch und Digitalisierung:
    Implementieren Sie KPIs, um den Fortschritt bei der Reduzierung des Papierverbrauchs zu messen.
    Beispiel: Die Einführung eines Dokumentenmanagementsystems führte bei Unternehmen Y zu einer Einsparung von 30% des jährlichen Papierverbrauchs.
  • Nachhaltige Verpackungsmaterialien:
    Verfolgen Sie den Anteil nachhaltiger Verpackungsmaterialien im Vertriebsprozess.
    Beispiel: Firma Z setzte auf recycelbare Verpackungen und erreichte eine 50%ige Reduzierung des Plastikverbrauchs in einem Jahr.
  • Kundenzufriedenheit und Nachhaltigkeitsinitiativen:
    Entwickeln Sie KPIs, um die Kundenbindung durch nachhaltige Initiativen zu messen.
    Beispiel: Eine Umfrage ergab, dass 70% der Kunden von Unternehmen A angaben, dass ihre Entscheidung zum Kauf mit den nachhaltigen Praktiken des Unternehmens zusammenhängt.
  • Schulungen und Bewusstseinsbildung:
    Messen Sie die Teilnahmequoten an Schulungen und die Veränderung des Bewusstseins im Vertriebsteam.
    Beispiel: Durch eine gezielte Schulungskampagne erhöhte sich die Kenntnis über nachhaltige Praktiken im Vertriebsteam von Firma B um 40%.
  • Implementierung von Kundenfeedback:
    Verwenden Sie Kundenrückmeldungen zu nachhaltigen Praktiken als Messgröße.
    Beispiel: Das Unternehmen C passte seine nachhaltigen Initiativen basierend auf Kundenfeedback an und verzeichnete eine 15%ige Steigerung der Kundenzufriedenheit.
  • Wirtschaftliche Auswirkungen auf den Vertrieb:
    Analysieren Sie den Einfluss nachhaltiger Praktiken auf Umsatz, Kundengewinnung und Kosten.
    Beispiel: Durch die Einführung nachhaltiger Vertriebsstrategien konnte Unternehmen D seinen Umsatz um 25% steigern und erzielte eine Kostenersparnis von 15%.

Fazit: Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil im Vertrieb

Zusammenfassend zeigt dieser Artikel, dass Nachhaltigkeit im Vertrieb weit mehr ist als eine ethische Verpflichtung. Es ist eine Chance, die wirtschaftliche Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und gleichzeitig das Unternehmensimage zu verbessern. Führungskräfte, die nachhaltige Praktiken implementieren, positionieren ihre Unternehmen nicht nur als Vorreiter, sondern sichern sich auch einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil in einer grüneren Geschäftswelt.
Natürlich konnten wir nur einen geringen Ausschnitt dieses umfassenden Themas darstellen, wir wollen aber dennoch die Möglichkeit nutzen und einen „großen“ Denkanstoß in diese Richtung vorantreiben. In unseren aktuellen Zeiten, mit Robotern, KIs, Digitalisierung und Co. ist vieles möglich, man muss sich nur auch die Zeit nehmen, sich damit auseinanderzusetzen – deshalb worauf warten Sie? Besser heute als morgen.

Wir freuen uns auch über Ihre Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Vertrieb!

 

Autorin Judith Ladstätter, MA – Marketingleitung Menschen im Vertrieb Beratungsgesellschaft mbH

 

In diesem Artikel wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei jedoch ausdrücklich mitgemeint.

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