Zeitautonomie im
Vertriebsinnendienst

... bei harten Verhandlungen

Außendienstmitarbeiter hatten die Zeit-Autonomie schon immer, aber jetzt entscheiden auch Innendienstmitarbeiter im Vertrieb, wann sie arbeiten. Unternehmen verzichten völlig auf jede Kontrolle. Klingt fast wie im Märchen? Ist aber derzeit längst Realität.

Die halbe Freiheit und ihr Preis

Klassische Büroarbeit im Vertriebsinnendienst ist gerade jetzt schon einige Wochen nicht mehr an den Schreibtisch gebunden. Vor einiger Zeit war man noch viel stärker auf die Akten im Büro fixiert nach dem Motto “Das administrative Wissen des Vertriebs ist im Schrank, und der Schrank steht im Büro.”

Heute ist das Wissen (auch durch Corona erzwungen) überall verfügbar. Gearbeitet wird im Homeoffice am Laptop. Und es funktioniert! Damit verändert sich die Arbeitsorganisation komplett. Auf einmal gelten die alten Regeln nicht mehr. Unternehmen verzichten ganz darauf, die Arbeitszeit der Innendienstmitarbeiter zu erfassen und machen damit gute Erfahrungen.

Für die Führungskräfte im Vertrieb, für die Verkäufer und natürlich für die Innendienstmitarbeiter selbst, bedeutet das auch eine große Umstellung. Führungskräfte müssen ihnen auf einmal richtig vertrauen – was bis dato nicht in allen Unternehmen so war. Verkäufer können den gewohnten Zugriff auf ihre Kollegen nicht mehr ganz so uneingeschränkt nützen und die administrativen Mitarbeiter selbst müssen die gewonnene Zeit-Autonomie vor allem effektiv nutzen.

Diese große Umstellung für alle Beteiligten basiert auf drei wichtigen Grundpfeilern um damit erfolgreich zu sein:

Vertrauen

Vertrauen bedeutet, Kontrolle aufzugeben. Im Hinblick auf flexibles Arbeiten im Vertriebsinnendienst versuchen aber manche Unternehmen, durch zusätzliche Zeitkontrollen wieder mehr Überwachung zu erlangen. Die Unternehmen müssen aber das Loslassen lernen und innerhalb eines klar kommunizierten Regelwerks eine gesunde Vertrauenskultur entwickeln. Nur so kann die jetzt erzwungene Maßnahme sich auch nach der Coronakrise positiv etablieren. Denn die Vorteile für alle Beteiligten liegen durch die Flexibilität und die Kostenersparnisse auf der Hand. Ein besonderes Zeichen für Vertrauen zeigt sich auch darin, dass auch der Vertriebsinnendienst an einem erfolgswirksamen Entlohnungsmodell mitpartzipiert.

Faktor Zeit

Das Zeitmanagement für die Innendienstmitarbeiter kann sich im Homeoffice wesentlich verbessern. So zeigen diverse Refa-Studien (Quelle: Buch: Innendienst 4.0), dass im herkömmlichen Büroalltag des Vertriebsinnendienstes mit dem Faktor Zeit oft sehr sträflich umgegangen wird.

Mitarbeiter investieren hochgerechnet ein Jahr Lebenszeit, nur um eingehende E-Mails zu löschen 10 % der Arbeitszeit verbringen Innendienstmitarbeiter mit dem Suchen von Dokumenten 30 % Mehraufwand wird akzeptiert durch ständige Unterbrechungen im Büro Nur 12 Minuten werden ungestört an einem Projekt gearbeitet
Die gute, alte Armbanduhr, idealerweise ein hochwertiges Modell (“man gönnt sich ja sonst derzeit eh nicht viel”) z. B. ein designorientiertes Business-Modell von Nordgreen – eine dänische Firma, gegründet von Uhrenliebhabern, die ehrliche und leidenschaftliche Uhren mit sozialer Verantwortung* kombinieren – sollte man auch Zuhause immer im Blick haben.

Selbstorganisation

Damit die neu gewonnene (halbe – denn der Ort ist ja derzeit vorgegeben) Freiheit im Homeoffice nicht zum Alptraum wird, sind einige Punkte für die Selbstorganisation im Homeoffice zu beachten:

  • Nehmen Sie sich feste Arbeitszeiten vor
  • Gestalten Sie Ihr Homeoffice als “echtes” Büro und nicht als improvisiertes Wohnzimmer
  • Sie fühlen sich so, wie Sie sich kleiden
  • Halten Sie Feiertage und Wochenende als “Freitage” ein
  • Regelmentieren Sie Ihre Kommunikation in den sozialen Medien
  • Seien Sie auch manchmal OFFLINE
  • NEIN als Vokabel schützt vor Überforderung
  • Trotz aller digitalen Vorteile freuen wir uns wieder auf das “Reallife”

* Gemeinsam etwas mit Kunden bewegen zu wollen scheint heutzutage ein ganz wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur vieler Start-Ups zu sein. Ziel von Nordgreen, der jungen dänischen Uhrenmanufaktur, ist es durch soziale Projekte einen positiven Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung und dem Erhalt der Umwelt leisten zu können. Nordgreen möchte seine Kunden ermutigen das eigene “Giving-Back-Programm” zu unterstützen, um gemeinsam soziale und ökologische Herausforderungen zu bewältigen.

Autor Mag. Hans Bachinger – Geschäftsführer und Vergütungsberater der Menschen im Vertrieb Beratungsgesellschaft mbH

 

In diesem Artikel wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei jedoch ausdrücklich mitgemeint.

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